Einer dieser 6 Wölfe wurde von der Waldbahn erfasst, einem Zug der auch direkt am Tierfreigelände eine Station hat.
Bis zum 7. Oktober versuchte man, diese Wölfe lebend wieder einzufangen. Am 8. Oktober dann wurde der erste der verbleibenden 5 Wölfe mit scharfer Munition erschossen.
Das wirft bei Tierfreunden, Wolfsfreunden, Laien viele Fragen auf. Da der Nationalpark in seiner Kommunikation sehr sparsam ist (was man ihm zum Vorwurf machen kann), versuche ich hier nachfolgend auf die am häufigst gestellten Fragen eine Antwort zu geben:
Um ein Narkosegewehr einsetzen zu können, muss man speziell geschult sein. Erforderlich ist ein Lehrgang auf dem Gebiet der "Distanzimmobilisierung" ebenso wie veterinärmedizinische Kenntnisse.
Die Dosis der Betäubung muss dem Tier entsprechend gewählt werden. Ist sie zu schwach, bleibt die Betäubung erfolglos. Ist sie zu stark, wacht das Tier nie mehr wieder auf.
Der Nationalpark hat sich neben seinen eigenen Narkosegewehren zusätzlich noch eines aus dem Tierpark Lohberg und das aus dem Tiergarten Straubing ausgeliehen.
Der Wolf wird nicht 20-30 Minuten an der Stelle sitzen bleiben, wenn man ihm sagt, dass da einer kommt um ihm das Leben zu retten.
Das ist verdammt wenig. Mit scharfer Munition ist auch eine Entfernung von 200 Metern möglich.
Daher ist es vergleichsweise einfach, einen Wolf tödlich zu treffen.
Anlockfütterung, Lebendfalle, Betäubungsgewehre. Leider führten die Anstrengungen nicht zum erhofften Erfolg.
Wölfe sind doch scheu und meiden den Menschen
Vor allem ist ihnen der Bezug "Mensch = Futter" fremd. Selbst hungrige Wölfe sehen im Menschen also keinen Nahrungsbeschaffer und haben daher keinen Grund, die Nähe des Menschen zu suchen.
Ganz anders ist das bei Gehegewölfen. Mehrmals wöchentlich kommen die Tierpfleger mit einem Auto ins Gehege gefahren, sie steigen aus und laden das Futter aus dem Kofferraum.
Die Wölfe beobachten das aus der Distanz. Schon wenn sich das Auto nähert werden sie unruhig, sie kennen ja den Ablauf. Motorgeräusch -> Menschen -> Futter.
Deswegen sind Gehegewölfe auf der Suche nach Nahrung dem Menschen gegenüber potentiell gefährlicher.
Es ist keineswegs sicher, dass einer der 5 Wölfe jemals einen Menschen angreifen würde. Wie verschiedene Wolfsexperten halte ich das auch für unwahrscheinlich, keineswegs aber für unmöglich..
Das Risiko besteht und es ist größer als bei in Freiheit aufgewachsenen Wölfen.
Übergriffe von Wölfen auf den Menschen hat es in der Vergangenheit natürlich gegeben und wird es immer wieder geben. Aber diese sind extremst selten.
Auslöser dafür war und ist dabei aber fast immer einer der folgenden zwei Faktoren:
Entweder der Wolf ist an Tollwut erkrankt, was heute in Westeuropa ausgeschlossen werden kann, denn die Tollwut ist hier lange ausgerottet.
Oder die Wölfe wurden durch regelmäßige Fütterung an den Menschen gewöhnt.
Ich empfehle in diesem Zusammenhang das Buch der Wolfsforscherin Elli Radinger: "Wolfsangriffe,- Fakt oder Fiktion ?"
Wären die Wölfe in freier Natur überhaupt überlebensfähig ?
An der Stelle schätze ich die Situation anders ein, als es der Nationalpark offiziell tut, bzw in den ersten Stellungnahmen getan hat.
Meiner Ansicht nach verfügen auch Gehegewölfe über die nötigen Instinkte und Fähigkeiten, um Nahrung zu erbeuten. Da sich die Wölfe aufgeteilt haben ist nicht das ganze Rudel zu versorgen, sondern jeder der Wölfe muss nur gegen den eigenen Hunger ankämpfen. Dazu genügen auch kleine Beutetiere. Wie man Mäuse oder Ratten fängt, konnten die Wölfe auch im Gehege schon üben.
Bekanntlich gibt es im Nationalparkgebiet eine reichhaltige Fauna. Natürlich ist es für einen Gehegewolf in den ersten Wochen mit den seinen bislang untrainierten Fähigkeiten ein Reh zu erbeuten, etwas schwieriger.
Ich gehe aber davon aus, dass er die Kurve bekommen würde. Man bedenke da den Jagdtrieb mancher Haushunde, Wenn die könnten wie sie wollten, würden die bei jedem Spaziergang ein Kaninchen anschleppen.
Und was so ein Haushund leistet, kann ein Wolf schon lang. Auch wenn er bislang im Gehege gesessen hat.
Warum ich nicht glaube, dass hinter dieser Befreiungsaktion Tierschützer stecken:
Der Nationalpark Bayerischer Wald bietet in seinen Tierfreigeländen vielen Tieren ein Gehege in der Größe, wie man in Deutschland kein weiteres findet.
Die Wolfsgehege des Nationalparks sind die mit Abstand größten, strukturreichsten und natürlichsten Wolfsgehege, die man finden kann.
Auch wenn es gute Gründe gibt, die Gehegehaltung von Wölfen grundsätzlich abzulehnen, finden sich unter den rund 120 Wolfsgehegen in Deutschland zig andere, viel schlechtere Beispiele, wo man als mitfühlender Mensch die eingesperrten Tiere lieber in Freiheit wüsste.
Sich als Ziel einer solchen Aktion ausgerechnet den Nationalpark auszusuchen, erscheint abgwegig.
Im Nationalpark wurde in diesem Jahr durch Fotofallen die Anwesenheit von zwei wildlebenden Wölfen dokumentiert, die in diesem Jahr auch 3 Welpen als Nachwuchs bekommen haben.Nach offiziellem Stand gibt es also 5 in Freiheit geborene Wölfe im Nationalpark.
Kaum dass diese Bilder veröffentlicht wurden, ging ein Aufschrei der Nutztierhalter durch das Bundesland Bayern. Die CSU, Freie Wähler und auch die FDP wollen den Wolf endlich als bejagbare Tierart sehen und machen seit Monaten Stimmung gegen die Wölfe. Große Teile der Jägerschaft sowieso. Die "Der Wolf muss weg"- Einstellung ist weit verbreitet.
Und in einer Region, in der Luchse vergiftet werden, Luchsfallen ausliegen und Luchse erschossen werden, hat man auch im Umgang mit dem Wolf wenig Skrupel.
Dass der Nationalpark seine eigenen Wölfe erschießen wird müssen, wenn er sie nicht wieder lebend einfangen kann, war jedem klar, der sich ein wenig auskennt oder solche Fälle in der Vergangenheit irgendwo in Deutschland verfolgt hat. Möglich also, dass da irgendjemand darauf spekuliert oder hofft, dass mit der Abschusserlaubnis im Nationalpark auch das wildlebende Rudel mit erschossen wird. Denn optisch unterscheiden lassen sich die Gehegewölfe von ihren frei lebenden Verwandten nicht.
Oder aber man will noch mehr Stimmung in die Diskussion um den Wolf bringen und hofft darauf, dass sich einer der Gehegewölfe daneben benimmt.
Denn wenn es zur Gefährdung eines Menschen kommen sollte, wenn ein solcher Wolf gar einen Menschen verletzten würde, dann würde das dem Großteil der Jäger und gewissen Parteien in die Karten spielen.
Die lange schon gestellte Forderung, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, hätte dann endlich Erfolg.
Ein Großteil der Jäger wäre damit ihrem Traum ein Stück näher.
Auch der Leiter des Nationalparks, Franz Leibl, denkt offenbar in diese Richtung.
Zitat: "Aus meiner Sicht wird dadurch die Wolfsdiskussion in Bayern angeheizt. Wenn es eine Fremdperson war, war dessen Absicht vermutlich, dem Wolf ein schlechtes Image zu verleihen."
Letztlich steht man vor der Entscheidung:
opfert man diese 5 Wölfe, oder man lässt sie gewähren und geht das Risiko eines Vorfalls / Übergriffs auf Menschen ein.
Dann allerdings wird der Forderung, Wölfe in Deutschland bejagen zu dürfen, Tür und Tor geöffnet. Und dann werden die deutschen Jäger jedes Jahr mindestens eine zweistellige Zahl an Wölfen erlegen.
Wer das mit allen Mitteln verhindern will, sollte alle Möglichkeiten nutzen, die 5 entkommenen Wölfe wieder aus freier Natur zu entnehmen.
Dem Nationalpark eine böse Absicht zu unterstellen ist schon deswegen töricht, weil man dort seit langem von einem kleinen, in Freiheit lebenden Wolfsrudel weiß.
Ein zugewandertes Wolfspärchen hat in diesem Jahr drei Welpen bekommen, durch Fotofallen im Nationalparkgebiet konnte das dokumentiert werden.
Der Nationalpark Bayerischer Wald setzt sich seit langem mit viel Engagement und Aufwand für den Schutz und die Akzeptanz der großen Beutegreifer ein.
Sollten weitere Fragen auftauchen, werde ich diese ergänzen.
Im Januar 2015 hat die Regierung des Großherzogtums beschlossen, die Fuchsjagd ab April zunächst für ein Jahr zu untersagen
Für den lokalen Jagdverband sei die Entscheidung „überflüssig und verantwortungslos", befürchte man doch die Verbreitung von Tollwut und Fuchsbandwurm.
Im Interview mit L'essentiel entgegnet Camille Gira, Staatssekretär im Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur, dem wie folgt: „Wir essen ihn nicht, wir benötigen sein Fell nicht und die Tollwut ist nicht mehr in Mitteleuropa." Und „Die Chance, sich mit dem Fuchsbandwurm anzustecken, ist so minimal wie die, das einem ein Ziegelstein auf den Kopf fällt."
Ganze 14 Seiten umfasst die Geschichte des bei uns aufgewachsenen Fuchswelpen Fridolin in der aktuellen Ausgabe des Vegan Magazin, das seit 7. April erstmalig im Zeitschriftenhandel zu haben ist und fortan alle zwei Monate erscheint.
Fuchsfreunde dürfen sich auf rund 10 großformatige Bilder freuen. Ergänzt wird die Fotostrecke um einen informativen Text, der einige Irrtümer und Unwahrheiten über Füchse auszuräumen versucht.
Einziger Patzer, der beim Druck unterlaufen ist und bei manchem für Verwirrung sorgt:
Fälschlicherweise wird der Name eines anderen Fotografen angegeben.
Verantwortlich für Text und Bilder gleichermaßen ist Thorsten Emberger, alle Fotos die im Magazin zu sehen sind habe ich vergangenes Jahr während der Aufzucht selbst gemacht.
Ab sofort erhältlich: das Vegan-Magazin mit 14 Seiten Fuchs und ganzseitigen Fotos.
Mehr Bilder von Fridolin gibt es übrigens an dieser Stelle zu sehen.
Da Vergrämungsmaßnahmen auf dem Gelände der Universität ohne Erfolg blieben, verfolgte die Universitätsverwaltung deshalb eine andere Strategie. Sie setzt auf Reduzierung der Bestände durch Geburtenkontrolle und auf eine tierfreundliche Umsiedlung der gefiederten Freunde. Das Regensburger Modell macht es Taube und Mensch leichter: An einem zentralen Ort – z.B. auf dem Dach des Studentenhauses – wurde ein Taubenschlag eingerichtet; die auf dem Campus lebenden Tauben werden gezielt dorthin gebracht oder angelockt.
Auch die ausgetauschten Taubeneier finden nun sinnvolle Verwendung.
Mehr Informationen zum Regensburger Modell gibt’s hier.
Der Kalender zu dieser Geschichte ist im naturdorado-Shop erhältlich