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Seine Feinde

Da der Fuchs in der Nahrungskette recht weit oben steht, ist die Anzahl seiner natürlichen Feinde ansich gering.
Zu nennen wäre der Luchs, in manchen Fällen der Steinadler und auch sein "naher" Verwandter, der Wolf, steht ihm nicht freundschaftlich gegenüber.

Der Einfluss auf den Fuchsbestand durch diese natürlichen Feinde ist allerdings vernachlässigbar gering.
Das der Bestand irgendeiner Wildtierart durch Beutegreifer (Raubtiere) reguliert werden könnte, ist ein leider weit verbreiteter Irrtum. Weder ist das Aufgabe der Beutegreifer, noch wären sie dazu überhaupt in der Lage.
Fuchspopulationen werden im Wesentlichen von den drei folgenden Faktoren bestimmt, die ebenso für jede andere Wildtierart gelten und auch den Bestand von Wolf, Luchs und Braunbär regulieren:

Nahrungsknappheit:
In einem Revier können nicht mehr Füchse leben, als sich durch dort vorhandene Nahrung (Mäuse, Regenwürmer, Beeren) ernähren können. Sinkt das Nahrungsangebot, passt der Fuchs die Geburtenrate dem an oder bekommt gar keinen Nachwuchs mehr.

Winterhärte:
Ein kalter, schneereicher Winter ist für die Tiere eine doppelte Belastung. Die Nahrungssuche wird erheblich erschwert, zudem sorgen die tiefen Temperaturen für eine natürliche Auslese unter den besonders kranken, alten und geschwächten Tieren dar.

Krankheiten und Seuchen:
Auch Krankheiten sind ein natürlicher Regulationsmechanismus. Nur gesunde Tiere überleben.

Zu kämpfen hat der Fuchs allerdings auch mit so manchen Unwahrheiten, die man über ihn verbreitet und ihm unberechtigterweise einen schlechten Ruf einbringen oder in der Vergangenheit eingebracht haben:

Füchse als Überträger der Tollwut:
Seit Februar 2006 ist Deutschland tollwutfrei. Durch breiten Einsatz von Impfködern ist die Tollwut unter Füchsen in fast ganz Europa ausgerottet. Die derzeit unter Fledermäusen verbreitete Tollwut ist auf den Fuchs nicht übertragbar.

Füchse als Überträger des Fuchsbandwurm:
Korrekterweise müsste der kleine Fuchsbandwurm eigentlich "Mäusebandwurm" heissen. Denn Zwischenwirt dieser Bandwurmart sind Mäuse, daher sind Katzen und Hunde ebenso davon betroffen wie der Fuchs. Die Ansteckungsgefahr für den Menschen ist dennoch äußerst gering. Pro Jahr werden in Deutschland rund 20 Neuinfektionen registriert. Im Falle der tatsächlichen Erkrankung ist diese -frühzeitig erkannt- inzwischen relativ gut behandelbar.
Dass man sich über Beeren und Pilze aus dem Wald mit dem Fuchsbandwurm infizieren kann, ist laut Molekularbiologe und Fuchsbandwurm-Experte Klaus Brehm von der Universität Würzburg ein Märchen.
"Dass man sich von Beeren den Fuchsbandwurm holen kann, gehört ins Reich der Legenden. Es ist für keinen einzigen Patienten erwiesen, dass er sich so angesteckt hat."
Auch Beate Grüner (Ärztin am Echinokokkose-Institut, in dem alle Patientendaten aus ganz Deutschland gesammelt werden) bestätigt:
"Es besteht kein Grund zur Panik, eine Ansteckung ist sehr, sehr selten."
Trotzdem ist natürlich aus hygienischen Gründen empfohlen, bodennah gesammelte Früchte und Beeren nicht ungewaschen zu verzehren.

Füchse stinken nicht:
Füchse haben keinen stärkeren Eigengeruch als ein gepflegter Hund oder eine Hauskatze.
Zur Kommunikation und Reviermarkierung kann der Fuchs über mehrere Drüsen ein intensiv riechendes Sekret absondern.

Der Fuchs als Hühnerdieb:
Gerade im Frühjahr benötigen die Füchse zur Aufzucht ihres Nachwuchses viel Nahrung, was sie gelegentlich etwas mutiger und erfindungsreicher werden lässt. Dabei wird in Ausnahmefällen ein ungesicherter Hühnerstall in Ortsrandlage oder Waldnähe als Einladung auch angenommen. Nur wäre es falsch und kurzsichtig, die Schuld beim Fuchs zu suchen. Wer Tiere hält -egal ob Hühner oder Kaninchen- ist für deren Sicherheit verantwortlich und muß entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Das gewaltsame "Beseitigen" des Fuchses durch Totschlagfallen oder den Jäger ist hierbei keine Lösung. Denn zum einen wird ein freies Fuchsrevier rasch wieder belegt, zum anderen werden Löcher im Zaun von Marder und Waschbär ebenso gern genutzt. Daher kann nur eine sichere Unterbringung der eigenen Tiere eine akzeptable Lösung sein - oder man duldet den ein oder anderen Beutegreifer als Gast.
Generell beschränkt sich die Nahrung von Füchsen auf Mäuse, Regenwürmer, Obst und Beeren. Kaninchen und andere Tiere fallen ihnen nur gelegentlich zum Opfer.

Füchse sind weder aggressiv noch angriffslustig:
Füchse sind extrem scheu. Gegenüber dem Menschen ziehen sie in jeder Situation die Flucht dem Angriff vor.

Füchse sind in ihrem Wesen weder hinterlistig noch falsch:
Im Gegenteil, Füchse sind in ihrem Sozialverhalten sehr fair und umsichtig. Nur weil ein Fuchs in seinem Tun nicht so vorhersehbar ist, wie wir es von unseren Haustieren gewohnt sind, zeugt dies nicht von einer hinterlistigen Art, sondern spricht für eine bewundernswerte Raffinesse.
Die Jagdmethoden des Fuchses unterscheiden sich von Wolf, Luchs und Wildkatze mitunter durch mehr List und Schläue. Ihm diese lebensnotwendige Gerissenheit im positiven Sinn als "Falschheit" auszulegen, wird dem Fuchs nicht gerecht.

Behauptung: "Jäger sind Ersatz für ausgestorbene Raubtiere"
Wenn dem so wäre, dass sich die Beutegreifer an der Spitze der Nahrungskette ohne Zutun des Menschen ungehindert vermehren würden, müssten in den vergangenen Millionen Jahren die Meere von den Haien längst leergefressen worden sein, und auf dem Festland hätten Bären und große Raubkatzen alle Beutetiere längst ausgerottet.
Doch das Gegenteil ist der Fall. Erst seit der Mensch wesentlich in das bis dahin funktionierende System eingreift, sterben mehr und mehr Tierarten aus. Heute sind viele Haiarten und der sibirische Tiger akut vom Aussterben bedroht.

Tierbestände werden nicht und wurden auch noch nie durch deren natürliche Feinde reguliert. Dazu ist deren Einfluss auf eine Beutetierpopulation viel zu gering. (eine Erklärung am Beispiel Luchs findet sich hier)

Füchse und andere Beutegreifer tragen zu einem gesunden Wildbestand bei, da ihnen bevorzugt alte, schwache und kranke Tiere zum Opfer fallen. Jagdfreie Gebiete beweisen diese Behauptung. Dort herrscht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Tierarten, zugleich ergibt sich dort eine größere Artenvielfalt.
Jäger versuchen ihre Jagd auf den Fuchs auch gern mit dem Schutz des Niederwilds zu rechtfertigen. Zugleich erlegen sie aber Jahr für Jahr eine 6-stellige Anzahl von Feldhasen, obwohl dieser auf der Roten Liste als "im Bestand gefährdet" aufgeführt wird.
Und dass auch jährlich tausende Rebhühner (laut Roter Liste stark gefährdet) durch die Munition der Jagdwaffen den Tod finden, zeigt doch recht deutlich, dass das Niederwild vielmehr vor den Jägern, als vor dem Fuchs zu schützen wäre.

Alljährlich sterben zwischen 400.000 und 600.000 Füchse allein in Deutschland weil sie ins Visier oder die Falle eines Jägers geraten. Pro Tag sind das weit mehr als 1000 getötete Füchse. Und bei weitem nicht jedem davon ist ein sofortiger, qualfreier Tod vergönnt.

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