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Luchs - Galerie

Im Gegensatz zum Wolf, der in Rudeln lebt, sind Luchse Einzelgänger.
Eine Luchsin beansprucht ein Revier von etwa 100 Quadratkilomter Grösse, während der Kuder (männlicher Luchs) sogar 250 bis 400 Quadratkilometer besetzt. Daran allein lässt sich schon ablesen: Es ist nicht richtig, dass man Beutegreifer wie den Luchs im Bestand regulieren muß, weil sich andernfalls eine Überpopulation ergeben würde. Kommt ein weiterer Luchs hinzu, muß dieser ein neues Revier erschliessen.

So ist beispielsweise eine weitere Verbreitung von Ostbayern aus -wo der Luchs seit nun über 30 Jahren wieder heimisch ist- zu beobachten. Der Besatz im Ursprungsgebiet des Nationalparks Bayerischer Wald ist aber seit Beginn der Aufzeichnungen stabil.

Und noch eine weitere Theorie kann am Beispiel Luchs in das Reich der Fabeln und Märchen verwiesen werden. Wird doch die Bejagung von Rehen nur zu häufig damit begründet, dass man die vertriebenen Beutegreifer ersetzen müsse, die in unberührter Natur die Regulierung des Rehwildes übernehmen würden. Doch diese -zunächst nachvollziehbar klingende Logik- hat nichts mit der Realität zu tun.
Tatsache ist: im Durchschnitt frisst ein Luchs etwa 60 Rehe pro Jahr. Um seinen täglichen Bedarf von 2kg Fleisch zu decken reicht ihm ein Reh eine knappe Woche. Bei einer angenommenen durchschnittlichen Reviergrösse von 150 Quadratkilometern ergeben sich 0,4 Rehe pro Jahr und Quadratkilometer, die dem Luchs zum Opfer fallen.

Jäger erlegen auf dieser Fläche 3 bis 5 Rehe pro Jahr - beinahe das 10-fache ! 
Das heisst also, selbst wenn große Beutegreifer wie der Luchs flächendeckend in unseren Wäldern wieder heimisch wären, würden sie nur einen kleinen Bruchteil dessen erbeuten, was die Grüne Zunft alljährlich erlegt, eben weil man die Rehbestände durch Zufütterung in widernatürliche Höhen treibt.

Zugleich wird an diesem Beispiel auch deutlich: Der Einfluß auf den Bestand der Beutetiere durch den Luchs ist äußerst gering. Viel zu gering, um den Bestand der Rehe wesentlich zu beeinflussen. Selbiges gilt auch für jede andere "Räuber-Beute"-Beziehung im Tierreich.
Der Bestand von Rehen, Wildschweinen, Rotwild usw wird durch Nahrungsknappheit und Winterhärte reguliert. Mechanismen also, die auch ohne Vorhandensein von Luchs und Wolf gegeben sind.

Aufgabe der Beutegreifer wie Luchs, Wolf oder Fuchs ist es vielmehr, den Bestand ihrer Beutetiere gesund und fit zu halten, indem vorwiegend alte, geschwächte und kranke Tiere entnommen werden. Auch durch das Fressen von verendeten Tieren bzw Aas beugen sie der Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen vor.

Das bekannteste Luchsweibchen des Bayerischen Waldes "Tessa"  (vom Nationalpark per GPS-Halsband überwacht) wurde im März 2012 tot aufgefunden. Die Obduktion ergab, dass das Tier durch Insektenvernichtungsmittel vergiftet worden war. Das Gift war im Kadaver eines Rehbocks versteckt, der rund 200 Meter entfernt vom Luchs entdeckt wurde. Der Täter hatte das tote Reh am Hals aufgeschlitzt und das Gift in die Wunde gestreut. Alles deutet darauf hin, dass für den Tod der Luchsin jemand verantwortlich ist, der "waidmännisches Wissen hat"....
Luchse sind streng geschützt..

 

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